Fang den Pollack
Fang den Pollack
Dem Light Tackle Trend beim Angeln in Norwegen folgend, ist der Pollack der ideale Fisch um diese Angelei erfolgreich aus zu üben. Bevor man sich bei schlechten Wetter die Nase an Fensterscheibe des Robur platt drückt, oder was auch nicht selten vor Kommt die Alkoholbestände gar auf null herunter trinkt, sollte man bei schlechtem Wetter das Angeln auf Pollack auf jeden Fall von Land aus, unter Brücken und in Hafenanlagen vom Steg aus ausprobieren. Es macht richtig Spaß und ist außerdem auch sehr erfolgreich wenn man weiß wie es geht.
Doch wollen wir hier den Pollack nicht nur als Schlechtwetterfisch Abhandeln, nein auch vom Boot aus und das nicht nur bei schlechtem Wetter ist auf die Pollacks hat man sie erst einmal gefunden immer Verlass. Der Pollack ist ganzjährig zu fangen, jedoch gilt es sich auf sein Fressverhalten je nach Jahreszeit ein zustellen. Egal an welchem Ort wir Ihm nachstellen, ob Offshore weit draußen an Unterwasserbergen und Abrisskanten, oder Küstennah in Ufernähe, im Fjord, Sund, unter Brücken und an Straumen, der Pollack liebt es strömungsreich.
AWS-Extratipp: Tangfelder und Pollack gehören zusammen wie „Kutter & Küste“.
Die besten Reviere:
Von Südnorwegen bis hoch zu den Lofoten trifft man die Kupferfarbenen Räuber an. Die breite Masse der Kapitalen Fänge kommt schon aus Mittelnorwegen, aber auch in Südnorwegen können mengenmäßig große Stückzahlen erreicht werden. Im Norden bis Höhe Lofoten werden hin und wieder auch sehr schöne große Pollack gefangen. Weiter nördlich kommt er sehr selten vor. Es ist wie es ist, zwischen dem Westkap und der Insel Vega ist die Population am größten, hier scheinen Wassertemperatur und Nahrungsangebot am besten zu passen.
Optimale Fangtiefen.
Die Fangtiefe variiert je nach Jahreszeit zwischen 5 und 150 Meter. Am besten für uns sind Tiefen von 5 bis 80 Meter je nach Angelmethode und Jahreszeit.
Die besten Zeiten
Zu diesem Thema hat uns, Enrico Wyrwa Guide bei Kvenvaer Sjohusferie folgende jahreszeitliche Betrachtungen zusammengestellt, die wir mit unseren Erfahrungen und Beobachtungen ergänzt, und auch mit unseren Worten hier für Euch zusammen gefasst haben. Einen Anspruch auf Vollständigkeit können, und wollen wir nicht
erheben, auch wenn wir mehr als 20 Jahre Norwegenerfahrung einbringen, auch wir lernen mit jedem Tag auf dem Wasser neu dazu. Daher nehmt nicht das alles hier geschriebene als Dogma, gepaart mit Euren Erfahrungen kommt das Ganze der Wirklichkeit jedoch sehr nahe…
Februar bis Mai,
jetzt ist die Wassertemperatur übers Jahr gesehen am niedrigsten. immer mehr sammeln sich die Pollacks in Tiefen bei 30 bis 80 Meter zu großen Schwärmen für das bald beginnende Laichgeschäft. Gleichzeitig befinden sich unzählige Seenadeln auf den Aussenplateaus, ideal für den Pollack, hier kann er sich die nötigen Reserven für das folgende Laichgeschäft anfressen.
Der Pollack ist in Beißlaune und Frist gut. Angeltechnisch ist für den Angler diese Situation sehr gut, wenn auch mit dem Problem behaftet wie bekomme ich meine Köder nur auf die richtige Tiefe. Denn die erfolgversprechenden Köder, vorzugsweise Gummiköder in Sandaalform in Größen
von 12- bis 20 cm bei Gewichten von 30- bis 150 g werden bei diesen tiefen meist vertikal und der geringen Wassertemperatur geschuldet langsam geführt, mit kurzen Stopps, bei No Action Shads ist Jiggen selbstverständlich angesagt. Die Köderfarbe spielt im Gegensatz zum Fischen im flachen Wasser nicht unbedingt eine Hauptrolle. Meine Lieblingsfarben sind, Sandaal, Motoroil, Pink, Gelb-Rot, Orange, Salt-Pepper, Firetiger, Kristall-Schwarz-Glitter. Auch in Land bzw. Ufernähe, direkt an den Steilkanten und rund um die kleinen Unterwasserberge finden wir die Pollacken, wenn auch nicht die ganz großen um diese Jahreszeit vor, aber auch eben vergleichsweise in Tiefen von 20 bis 60 Metern. Aber auch Ausnahmen bestätigen die Regel, so haben wir auch bereits im April / Mai in Tangfeldern zwischen 5 und 20 Meter größere Fische jenseits der 7 Kg Marke täglich massenhaft verhaften können. Hauptsächlich an sehr strömungsreichen Unterwasserbergen, die abfallend bis auf 150 -200 Meter Tiefe gingen. Zu dieser Zeit ist die Chance auf große Kapitale Fische ungleich höher als im Sommer.
die Laichzeit der Pollacks. Zu unserem Glück ist das Laichgeschäft der Pollacks nicht so langanhaltend wie bei den andern Dorschartigen Fischen, meist nur wenige Tage. Bisse in vermeintlichen Schwärmen bleiben dann aber aus, und können uns zur Verzweiflung bringen. Nach den Laichen scheint den Pollacks aber alles egal zu sein, kein Köder und ist er auch noch so groß ist vor Ihnen sicher. Hier sollten wir um die großen für uns zu selektieren mit großen Ködern an die Sache heran gehen, passend zu den jetzt in großen Massen fast überall vorherrschenden klein Köhlern die mit dem ansteigen der Wassertemperatur nun massiv unter Land vorkommen. Die Fangmethoden sind ähnlich der letzten Mai Wochen.
Juni-August,
jetzt da das Laichgeschäft auch bei den Nachzüglern erledigt ist, zieht es die Pollacken zunehmend mehr unter Land. Weiter draußen im Offshore Bereich sind vorzugsweise flache Riffs, und sämtliche Kanten kleinerer Inseln und Schären, und auch die dazugehörenden Steilkannten unsere Hotspots. Mit dem Aufkommen großer Mengen Brutfische, stellt sich nach dem ersten Fressrausch die die Tendenz auf kleinere Beute ein. Jetzt im warmen Wasser bringen kleine Köder schnell geführt sicher den einen oder anderen Pollack in unsere Kiste. Jetzt ist das Problem aus Februar bis Mai, „ wie bringe ich kleine Köder schnell ins tiefe Wasser“ keines mehr, denn auch Küstennah können mit leichten Spinnruten und kleinen Ködern in Wassertiefen von 5 bis 20 Meter stattliche Exemplare in guten Mengen erbeutet werden, und selbst bei schlechtem Wetter können Küstennah und sogar vom Land aus beachtliche Tiere gefangen werden.
September-November,
eine Zeit in der die wenigsten von uns die Gelegenheit haben die Fischerei in Norwegen zu betreiben. Aber die Chancen stehen ganz gut stattliche Fische zu überlisten, wobei Überlisten der richtige Ausdruck für das Angeln
zu dieser Zeit der richtige ist. Mit dem sinken der Wassertemperatur, verschwindet nun auch nach um nach der Futterfisch die Brut, außerdem stehen die Pollacks gut im Futter, daher jagen sie um diese Zeit wahrscheinlich am effizientesten, also mit möglich wenig Energieverbrauch satte Beute machen. Für uns heißt das nicht andres wie mit großen Ködern ähnlich der Angelmethode aus Februar bis Mai auf die Pollackjagt zu gehen. Denn sowohl sehr flach als auch in tiefen jenseits der 50 Meter können sehr gute Fische gefangen werden.
November bis Januar,
in den kalten Monaten zieht es die Pollacks in tiefere Gefilde, Zufallsfänge beim Dorschangeln in Tiefen unter 100 Metern sind aber keine Seltenheit.
Die besten Köder,
jeder von uns hat ja so seine Favoriten, schauen wir doch einmal was denn so am besten geht….. Je nach Jahreszeit sind Gummifische im entsprechenden Sandaalformat immer eine sichere Sache. In Küstennähe und flach von 5 bis 20 Meter Wassertiefe, und vom Land aus taugen uns Gewichte von 18 bis 30g mit Längen von 10 bis 15 cm. Weiter draußen (Offshore) darf es dann ruhig auch etwas mehr sein. Köder ab 40 bis 150g mit Längen von 12 bis 20 cm bevorzuge ich persönlich. Bis vor einigen Jahren bevorzugte man Relax Kopyto meist Classic in den verschiedensten Farben, motoroil, motoroil-glitter, kristall-glitter-schwarz, reinweis- schwarz, gold-glitter-schwarz und orange-glitter-schwarz um nur einige zu nennen.
Als Jigköpfe kommmen Rundkopf, Erie, und Fischkopf in Gewichten von 18 bis 80g mit Hakengrößen vom VMC 4.0 bis
7.0 zum Einsatz. In der Gegenwart halten nun Produkte von Ronz, SavageGear, Storm, Salt und Hogy, sowie ganz neu und aktuell der NEUE Twitscher von Eisele die Nase ganz vorne, und auch in meiner Ködertasche Finden Sie sich alle wieder. Meine Lieblingsfarben, sowie die Farben mit denen ich die meisten Pollacks verhaften konnte, gehören die Farben Pink, Rot, Schwarz, sowie die Farbkombinationen von SavageGear, Sandeel, Pink,
Blue Silver, Real Perl, und Lemon Back.: Aus dem Hause Hogy findet man folgende Farben in meiner Köderbox, Bubble Gum, Rainbow, Tinker, Blue Back, Amber Fleck, Bone und Halloween. Ködergewichte von 23- bis 150g sind hier meine Favoriten. Auch Wobbler findet Ihr in meiner Angelkiste, meine Vorliebe hier sind Produkte von Rapala, nämlich der X-Rap Magnum in 14 und 16 cm mit Tauchtiefen bis 12 Meter. Die Wobbler 50 Meter hinter dem Boot mit einer Geschwindigkeit von 2,8 bis 4,5 Knoten geschleppt haben mir schon manchen Pollack ü 10 beschert. Übrigens auch mit anwerfen auf entsprechende Unterwasserberge zwischen, 10 und 30 Meter.
Angeltechnik und Köderführung,
ein Thema an den sich die Geister scheiden… Je nach den Jahreszeitlichen Gegebenheiten kommen, entsprechende Angeltechniken und Köderführung zum Einsatz. Im zeitigen Frühjahr, wenn unser Pollack noch im tiefen Wasser steht, fischt man meist Vertikal. Um auf Tiefe zu kommen werfe ich in Driftrichtung aus und lasse dem Köder Zeit nach unten zu kommen, sobald mein Boot über der Abwurfstelle steht beginne ich den Köder ganz langsam, hierbei die Geschwindigkeit variierend von langsam auf ganz laaaangsam ändernd mit kurzen Stopps, und jiggend wenn ich einen No Action Shad benutze mit den eindrehen der Schnur. Ich benutze in diesem Fall Köder über 50 meist 65 oder 100g. Meine Rute ein Blank von Jiggingmaster, Länge 195 cm , WG 120g , gepaart mit einer PE 2 die mit einer PE 3 Schnur gefüllt ist, ein 0,40er Fluo Carbon Schnur von ca. 4 Meter Länge verbunden mit einem Bobinknoten sowie als Einhänger ein Fastach Wirbel runden diese Kombination ab. Für mich einfach ein Traum von Angelgerät. Ich, weiß, ich weiß diese Angelcombo ist vielleicht etwas oversized, ist aber auch gleichzeitig meine Köhlercombo. Dafür aber fische ich wenn es auf Pollack in flachen geht sehr, sehr leicht und Filigran. Doch zunächst zur Angeltechnik, in fachen Wasser bei 5 bis 30 Meter ist höchste Konzentration gefordert. So leicht wie möglich ist selbstverständlich, eine feine sensible Spinnrute mit 2,70 Meter Länge und einem Wurfgewicht von 20 bis 80g, dazu eine gute 4000 er Spinnrolle, gefüllt mit einer 0,15 er geflochtenen Schnur, sowie eine Vorfach von ca. 2 Meter Länge in Flur Carbon 0,35mm, wiederum mit einem Bobinknoten oder gerne aber auch mit dem Blutknoten verbunden ist die ideale Angelcombo für dieses Fischen. Ich angle dabei meistens von oben nach unten.
Meinen ersten Wurf lasse ich nur kurz absinken bevor ich mit dem langsamen bis ganz langsamen Einholen beginne, ich lasse dem Köder also kaum Zeit richtig in die Tiefe zu kommen, das macht Sinn fischt man Beispielsweise über Tangfeldern. Der zweite Wurf darf dann schon länger absinken bis ich mit dem Einholen beginne. Das ganze wird dann bis wir ganz unten ankommen, oder bis sich der erste Fangerfolg einstellt wiederholt. Mit jedem Wurf also immer ein Stück tiefer.
Oft hat man bei dieser Methode sofort im oberen Bereich kräftige Attacken, sehr oft aber auch kommt der Anbiss erst kurz vorm Boot, dann nämlich wenn sich der Winkel der Angelschnur zum Wasser von flach auf steil verändert. Und bitte stellt eure Rollenbremse nicht zu fest ein, eine Bremskraft von Linear 2,5 kg ist mehr als ausreichend. Und noch ein EXTRATIPP, wer ständig mit dem Boot über den Stellen die er beangeln will hin und her fährt wird Schneider bleiben. Unbedingt immer einen großen Bogen um die zu beangelnde Stelle fahren und diese dann anwerfen. Das Boot darf ruhig über die Stellen treiben, darin liegt kein Problem. Der letzte EXTRATIPP ist der vielleicht wichtigste, Der frühe Vogel fängt den Wurm, seit also nach Möglichkeit immer der erste an der Angelstelle. Sobald mehre Boote beisammen stehen lässt die Beißlaune der Pollacks deutlich nach, sucht Euch dann eine andre Angelstelle, eine an der Ihr nach Möglichkeit wieder alleine seid aus. Auch die Tide zumindest im Küstennahen Bereich ist von Bedeutung, wer 2 Stunden vor Höchststand an seiner Angelstelle ist macht nichts falsch, und wer dann dort bis 2 Stunden nach Flut bleibt macht auch alles richtig.
Merke nicht immer wo viele Boote stehen wird auch gut gefangen, macht Euer eignes Ding und der Erfolg wird nicht lange auf sich warten lassen. Das heißt aber nicht das Ihr nicht Fragen sollt, „ wo steht der Fisch“, in den meisten Angelcamps stehen Euch Professionelle Angelführer mit Rat und Tat zur Seite. Aber auch die Norwegischen Hausbesitzer wissen wo etwas zu holen gibt. In diesem Sinne, viel Spass und Freude Euch allen, auf allen Meeren der Welt..